PopUp Symposium
Wie geht’s der Kunst? Wie geht's der Künstlerin?
bis zum 26.11.2022 um 17:00.
Wir starten ein Experiment und laden zu einem PopUp-Symposium ein. Um möglichst vielen Personen die Teilnahme zu ermöglichen, finden die drei Einheiten online statt, man kann eine, zwei oder drei Einheiten besuchen. Und wir laden besonders zur aktiven Beteiligung mit Fragen und Diskussionsbeiträgen aus dem (Arbeits-)Alltag der Künstlerinnen in die Diskussion mit erfahrenen Künstlerinnen, Autorinnen und Kuratorinnen ein. Es geht uns darum, Vorbilder für Künstlerinnen zu finden, von Künstlerinnenbiografien zu lernen und die Sichtbarkeit von Künstlerinnen zu fördern – und natürlich wollen wir auf dem bisher bereits Erreichten aufbauen.
Zum Programm
* Der Blick der Künstlerin
Fr, 25. November 2022, 15 Uhr bis 18 Uhr
> Silvia Beck, Bildende Künstlerin, Berlin, zur Website von Silvia Beck.
> Dr. Andrea Jahn, Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, zur Website der Modernen Galerie des Saarlandmuseums.
> Dr. Frieda Nastold, Vertr.-Professorin am Institut für Kunst an der PH Karlsruhe
Arbeitsschwerpunkte: Queer(ing) Theory / Kunst und Geschlechterforschung, zur Website der Plattform toytoytoy.me
zur Website der von Frieda Nastold u. a. kuratierten Ausstellung juicy fruits, Burg Giebichenstein Halle.
* Künstlerin & Biografie
Sa, 26. November 2022, 10 Uhr bis 13 Uhr
> Dr. Ina Ross, Kulturmanagerin, Berlin, zur Website von Ina Ross.
> Dr. Bärbel Miemietz, langjährige Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Hochschule
Hannover, ehrenamtliche Wikipedia-Mitarbeiterin, Hannover
zum Wikipedia-Profil von Bärbel Miemietz.
> Fides Becker, Bildende Künstlerin, Berlin, zur Website von Fides Becker.
* Die Sichtbarkeit von Künstlerinnen
Sa, 26. November 2022, 14 Uhr bis 17 Uhr
> Rachel Kohn, fair-share for women artists, Bildende Künstlerin, Berlin, zur Website von Rachel Kohn, zur Website der Initiative „fair share for women artists“.
> Simone Demandt, Bildende Künstlerin, Baden-Baden, zur Website von Simone Demandt.
> Nicole Ahland, Bildende Künstlerin, Wiesbaden, zur Website von Nicole Ahland.
Angesichts wachsender beruflicher Anforderungen war der Impuls des Kunst-Mentoring, ein kollegiales Netzwerk zu bilden. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten ist dieser Impuls noch dringender, ein Unterstützungsnetzwerk immer wichtiger. Wie können wir uns gegenseitig stärken und weiter voranbringen? Welche Erfahrungen haben Künstlerinnen im Laufe ihrer Karriere gemacht, und was hat sich aktuell geändert? Welche Themen können in Ausstellungen gesetzt werden, um unseren Blick und den der Gesellschaft zu verändern? Wie werden Künstlerinnen sichtbar? Können wir neue Wege gehen, um gesellschaftlich und politisch Veränderungen herbeizuschaffen? Welche Schritte sind als nächstes dran?
Berufserfahrene Künstlerinnen stellen ihr Werk vor und ihre persönliche Sichtweise auf unser Thema. Mit ihrem Kunstprojekt Viola Kamp stellt Silvia Beck eine fiktive Künstlerin und performative Strategie vor, um die Mechanismen der künstlerischen Selbstinszenierung und Vermarktung spielerisch zu untersuchen. Die Fiktion wird zur Projektionsfläche, um die eigene künstlerische Rolle und Identität auszuloten. Andrea Jahn, die Leiterin des Saarlandmuseums, wird uns über ihre Ausstellung In the cut – der männliche Körper in der feministischen Kunst erzählen. Die Ausstellung dreht den Blick um: nicht der männliche Blick auf den weiblichen Körper ist zu sehen, sondern Künstlerinnen werfen ihren Blick auf den männlichen Körper – kann auch der Mann nur Muse sein? Frieda Nastold, Initiatorin der Plattform toytoytoy.me und Mitglied des Orgaorga-Kollektivs hat mit Juicy things in diesem Herbst die erste feministische Ausstellung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle konzipiert und kuratiert.
Wir gehen der Frage nach, warum es immer noch keine stärkere Präsenz von Künstlerinnen gibt. Trotz Parität bei Studienplätzen, inzwischen auch bei Ausstellungsbeteiligungen, kann dennoch längst noch nicht von Geschlechtergerechtigkeit im Kunstbereich gesprochen werden. Ina Ross beschreibt in ihrem Buch Wie überlebe ich als Künstler*in? die Unterschiede zwischen dem Sprechen von Frauen, die über das eigene Werk berichten, und dem der männlichen Kollegen. Welche Muster und Strategien stecken dahinter, stärken oder behindern sie uns, und wie schaffen wir Bewusstsein für dieses Handlungsfeld? Indiz für „Luft nach oben“ ist die geringe – inzwischen aber wachsende – Anzahl von Frauenbiografien bei Wikipedia. Über die Arbeit an diesem großen online-Projekt wird Bärbel Miemietz uns am Samstag berichten, sie gibt Anregungen, wie wir hier selbst aktiv werden können. Fides Becker spricht aus langjähriger Erfahrung als Künstlerin, die immer wieder auch explizit feministische Werkgruppen in der Öffentlichkeit präsentiert.
Sichtbarkeit und Bezahlung, zwei Seiten einer Medaille? Rachel Kohn ist seit 2007 im Vorstand des Frauenmuseums Berlin, einem Netzwerk Berliner Künstlerinnen, tätig und hat gemeinsam mit Ines Doleschal 2019 das Aktionsbündnis fair share for women artists ins Leben gerufen. Sie berichtet von der Arbeit der Initiative, die sich für die Sichtbarkeit historischer als auch zeitgenössischer Künstlerinnen engagiert. Simone Demandt berichtet aus ihrer Berufserfahrung als Bildende Künstlerin mit der Sichtbarkeit oder auch Unsichtbarkeit von Künstlerinnen. Nicole Ahland legt ihren Schwerpunkt auf das Auftreten von Künstlerinnen, insbesondere in Verhandlungssituationen. Erfordert es die Solidarität, kluge Forderungen zu stellen und auch nicht zu wenig Geld zu fordern?
Wir wollen mit diesem Symposium das Netzwerk stärken, Anregungen stiften und Gründe für einen soliden Optimismus für Frau, Kunst und Welt sammeln.
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, wir bitten um Anmeldung per eMail ans Projektbüro: jmm [at] kunst-mentoring.de – das Pop Up Symposium findet auf der Plattform Zoom statt, die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per eMail.