Berufspraxis „Bildende Kunst“: Auf gute Zusammenarbeit!
Mitgemeint oder vergessen? Wie wir über Frauen sprechen
Vortrag und DiskussionMiteinander, übereinander, voneinander sprechen sind wirkungsvolle Instrumente, um sich beruflich weiterzubewegen und zu entwickeln. In unserer Veranstaltung wird Prof. Damaris Nübling von ihrer linguistischen Forschung berichten und anhand empiririscher Studien zeigen, wie sich asymmetrische Beziehungen und Machtgefälle sprachlich niederschlagen. Außerdem wird beleuchtet, wo unsere Sprache in Bewegung ist, wo sie gesellschaftliche Veränderungen reflektiert und zum Ausdruck bringt.
Angelpunkt genderlinguistischer Betrachtungen ist immer wieder das sogenannte „generische Maskulinum“, d. h. maskuline Substantive wie „der Arbeiter“, die beanspruchen, beide Geschlechter gleichermaßen zu bezeichnen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, erweisen empirische Studien, von denen einige vorgestellt werden. Insgesamt zeigt der Vortrag, wie tief sich die Geschlechter-ordnung vergangener Jahrhunderte in Wortschatz und Grammatik niedergeschlagen haben. Ein weiteres Feld sind die Vornamen, in denen sich ebenfalls Geschlechter und ihre Stereotype abbilden.
Ausblick fürs Netzwerk_en: Was sich verfestigt hat, kann auch wieder gelockert werden – wir wollen sehen, ob und wie wir die empirischen Erkenntnisse zukünftig für das Miteinandersprechen in unserem Projekt und Netzwerk nutzen können.
Prof. Dr. Damaris Nübling ist seit 2000 an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, im Fachbereich Germanistik tätig. Ihr Forschungsgebiet ist unter anderem die Genderlinguistik.
Hier ist die Forschung viel weiter und thematisch vielfältiger als in der Öffentlichkeit bekannt. Damaris Nübling ist Autorin mehrerer Fachbücher und -artikel, das Grundlagenwerk „Genderlinguistik: Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht“ hat sie 2018 gemeinsam mit Helga Kotthoff veröffentlicht.