Anlass zu einem erneuten Besuch im Wiesbadener Museum war die Ausstellung „Mona“ von Sabine Dehnel, eine Serie von Frauenportraits. In ihrer Figürlichkeit eine außergewöhnliche Position in diesem Haus der klassischen Moderne, für die es sich zu kämpfen lohnte, wovon Kurator Dr. Peter Forster überzeugt ist. Er hat „Mona“ in einer Doppelausstellung mit den großen Frauenportraits von Anselm Feuerbach konzipiert, nicht unumstritten aber höchst gelungen, so die Resonanz unserer Gruppe. Dass die „Nanna“-Bildnisse aufgrund der konservatorischen Erfordernisse den Kurator bisweilen über die Grenzen von Geduld und Budget gefordert haben, ist im Angesicht der weltweit angereisten, zum Teil sehr großformatigen Malerei unmittelbar nachzuvollziehen. Dass die zeitgenössischen Werke von ihren Urheberinnen und Urhebern meist persönlich vertreten werden, verortet die bekannten Reibungen im Verlauf der Ausstellungsvorbereitung direkt im Verhältnis zwischen Kurator und Künstler. Als Besucher der Ausstellung freuen wir uns, dass der schwarze Schwan, skulpturales Novum im Werk von Sabine Dehnel zu sehen war, und als der Handarbeit verpflichtete Frauen auch über das Kabinett, das einige der im Bild identitätsstiftenden Kleidungsstücke präsentiert. Das Gespräch über die Frau, den Künstler, die Künstlerin und die Muse würden wir mit dem Kurator und der Künstlerin zu günstiger Gelegenheit sehr gern fortsetzen.